







The Retreat
Retour à la liste des projets- Lieu
- Blaue Lagune, Icelande
- Année
- 2019
- Client
- The Retreat
- Équipe
- Basalt Architects, Liska, Design Group Italia
Von weitem sieht man das Gebäude nicht, wenn man sich dem Hotel The Retreat an Islands Blauer Lagune nähert. Denn Basalt Architects aus Reykjavik haben den Neubau so behutsam mit Grindaviks historischem Lavafeld verschmolzen, dass sich der Baukörper erst aus der Nähe offenbart.
Waren Anfang der 1980er Jahre zunächst einige Isländer auf die Idee gekommen, ihrer Jahrhunderte alten Badekultur gemäß Entspannungsbäder in dem sauberen Thermalwasser zu nehmen, entwickelten Investoren die Blaue Lagune 1987 als touristischen Hotspot. Ein großzügig überdachter, zurückhaltend gestalteter und dezent mit Laser Blade-Einbaustrahlern beleuchteter Eingangsbereich empfängt Besucher und leitet sie unversehens in die geräumige Lobby und die rechts gelegene schlanke Rezeption. Von dort aus erschließen sich zwei im Süden und Westen auf unterschiedlichen Höhenniveaus in die Lava gebaute Zimmerflügel sowie – im Osten – ein auf dem höchsten Gebäudeniveau gelegenes Gourmetrestaurant und ein neuer Spa-Bereich, der seine Besucher bis zu drei Meter tief unter das Lavafeld führt.
Auch das Beleuchtungskonzept, das der Lichtplaner Guðjón L. Sigurðsson von Liska in Reykjavik für das Hotel entwickelt und mit Architekturlicht von iGuzzini und wenigen dekorativen Leuchten umgesetzt hat, fügt sich der Natur und ist außerdem auf das menschliche Wohlergehen ausgerichtet. Konzentrierte Lichtkegel aus kaum wahrnehmbaren Lichtquellen, kontrollierte Beleuchtungsstärken und Warm-Dimming-Technologie schaffen eine intime Atmosphäre, während Comfort- und Super Comfort-Optiken für besonders hohen Sehkomfort sorgen. In enger Abstimmung zwischen Liska, Studio Basalt und Design Group Italia wurde der Großteil der Architekturbeleuchtung in Architekturelemente oder Einrichtungsgegenstände eingebaut. Um die phantastischen Licht- und Farbspiele – insbesondere während der langanhaltenden Sonnenauf- und untergänge – nicht zu trüben, gibt es in den Räumen keine klassische Allgemeinbeleuchtung. Stattdessen finden sich nur dort, wo Kunstlicht wirklich benötigt wird, kleine Lichtpunkte.
Und wieder staunt der Gast, als das Zentrallicht eingeschaltet wird, denn er glaubt für einen Moment, an der Zimmerdecke die Sonne zu sehen. Mit ihrem atmosphärischen Unschärfeeffekt sieht die bernsteinfarben leuchtende, 1,2 Meter Durchmesser fassende Scheibe, die in die deckengreifende Akustikdecke eingebaut ist, dem Himmelskörper täuschend ähnlich. SoleLuna, diese besondere Leuchte, die sich übrigens am Abend in einen Mond verwandelt, haben die Architekten und Lichtplaner gemeinsam mit iGuzzini entwickelt, um biodynamische Effekte zu erzeugen. Bei SoleLuna sind vier Programmierungen hinterlegt, in denen LED-Cluster mit den Farbtemperaturen Amber (2100 K, CRI 95), Neutralweiß (4000 K, CRI 90) und Kaltweiß (6000 K, CRI 90) gemischt werden, um natürliche dynamische Beleuchtungssituationen zu imitieren. Der Gast hat die Wahl, ob er bei einer Lichtstärke von etwa 50 Lux und einer sehr warmen Farbtemperatur entspannen oder bei 350 Lux ohne Amber-Komponente Energie tanken möchte. Bei der Programmierung Day erzeugt SoleLuna 120 Lux; bei Night wird die Amber-Komponente wiederum weggelassen und man erhält das fahle Licht des Mondes, dessen Krater im Übrigen durch das Ausschalten einiger LED imitiert werden.