Neues Quartier am See: Union A01 architects und Hohensinn Architektur spannen zusammen

Manuel Pestalozzi
30. agosto 2022
Eine Marina neben dem geplanten Hotelneubau wird die Schiffslände verkürzen. Dafür soll eine Magistrale zwischen dem Hotel und den Wohnbauten zum Seebahnhof-Park führen. (Modellfoto © Soravia)

An Gmundens Seeufer brach Mitte des 19. Jahrhunderts ein veritabler Bauboom aus. Die Esplanade mit dem Kaiser-Franz-Josef-Platz auf der westlichen Seite der Traunbrücke war ein Besuchermagnet. Die Schiffslände entstand als Gegenstück zur Esplanade. Die neue Promenade begann beim östlichen Brückenkopf und führte bis zum Seebahnhof. Im Jahr 1904 wurden die Arbeiten zur Umgestaltung des Ufers ab der Traunbrücke mit einer Aufschüttung und der Errichtung der Stützmauer aufgenommen. Die Bebauung entlang der Promenade war architektonisch etwas zurückhaltender als jene auf der gegenüberliegenden Seite. Das seit 1880 als Parkhotel Mucha betriebene Gasthaus ragte mit seinem großen Walmdach heraus. Das Hotel in der palastartigen Struktur wurde um die Jahrhundertwende geschlossen und jene 2008 abgebrochen.

Auf der heutigen Hotelbrache und um sie herum entwickelt der Immobilienkonzern Soravia nun ein neues Seeviertel. Der Planungsperimeter umfasst auch die Halbinsel des stillgelegten Seebahnhofs. Das Konzept sieht eine neue Marina vor, welche die ursprüngliche Schiffslände verkürzen wird. Neu soll eine sogenannte Magistrale hinter dem neuen Hotel als öffentliche Achse die Verbindung zum Park am Seebahnhof herstellen. So erhält das Hotel einen beschaulichen Parkbereich direkt am Seeufer. Nordwärts besagter Achse sind Wohnhäuser und eine Seniorenresidenz geplant. Die gesamte Nutzfläche wird auf 21'300 Quadratmeter beziffert. In den Erdgeschossen der Neubauten sollen neben Geschäften und Restaurants auch Ordinationen und Büros eingerichtet werden.

Lageplan © Soravia

Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs für das neue Seequartier wurden von der Jury die beiden Entwürfe der Architekturbüros Union A01 architects aus Wien und Hohensinn Architektur aus Graz ausgewählt. Diese arbeiten nun auf eine Verschmelzung ihrer Konzepte hin, die nach erfolgter Abstimmung mit der Gemeinde der Öffentlichkeit präsentiert werden wird. 

Laut Sandra Derradji-Eder, der Projektleiterin von Soravia, soll das Quartier eine alternative Energieerzeugung mit Seewassernutzung und Photovoltaik-Anlagen erhalten. Im Sinne der Nachhaltigkeit soll Holz als konstruktiver Baustoff und prägendes Gestaltungselement zum Einsatz kommen. Auf Parkplätze will man aber nicht verzichten, obschon das Quartier selbst autofrei sein soll. Der Baustart ist für das Jahr 2023 geplant, 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein.

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