Der Reiz der Leere

Katinka Corts
23. 4月 2020
Foto: KOY + WINKEL

Deutschlands Hauptstadt ist derzeit kaum wiederzuerkennen: Straßen und Plätze sind verweist, die vielen Sehenswürdigkeiten entvölkert. Dabei pulsiert Berlin eigentlich immer, schläft niemals, wie es heißt: Zu den mehr als 3,7 Millionen Einwohner*innen kommen jährlich rund 13 Millionen Tourist*innen, die das Stadtbild bevölkern. Seit Wochen aber ist davon nichts mehr zu spüren. Die Stadt sieht verlassen aus – wie so viele Orte überall auf der Welt. Auch eine Chance, finden die Architekturfotografen Thomas Koy und Marc Winkel-Blackmore, und besuchen, die Kamera in der Hand und den Finger am Auslöser, jene Orte, die eigentlich nie menschenleer sind.

Checkpoint Charlie (Foto: KOY + WINKEL)
Vorplatz des Flughafens Tegel (Foto: KOY + WINKEL)

»Nach dem ersten Schock und der vielen Zeit zu Hause entwickelte sich ein neuer Alltag. Alle waren versorgt, die Zeit in der eigenen Wohnung wurde zäh und die Unausweichlichkeit der Lage wurde uns bewusst«, sagt Thomas Koy. »Unsere Möglichkeiten, damit umzugehen, wurden uns nach der ersten Woche klar: Wir können fotografieren – dann also Berlin im Stillstand festhalten!« Fast kontemplativ sei die Stimmung nun, wenn nicht die leeren Restaurants und Geschäfte daran erinnern würden, dass nichts gut ist. Die Stadt zeige sich »grafisch und gnädig«, formulieren die Fotografen. »Endlich können wir Orte wie Checkpoint Charlie und Berlin Tegel mal leer fotografieren.« Ohne den öffentlichen Verkehr und menschenleer zeigt sich die Struktur der Orte, das Gefüge von Bauten und Plätzen wird besser erkennbar. Eine Auswahl ihrer Bilder ist auf ihrer Website unter dem Projekttitel »Silent City« zu sehen.

Der Berliner Dom vom Lustgarten aus gesehen (Foto: KOY + WINKEL)

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