Über Natur und Umwelt durch Erleben und Erfahren lernen

Wildkatzen Camp im Nationalpark Thayatal

Im Rahmen der Architekturtage 2021/2022 zum Thema "Leben Lernen Raum" besucht ORTE das Wildkatzen Camp im Nationalpark Thayatal. Das Wildkatzen Camp unterstützt den Bildungsauftrag des Nationalparks und dient dazu die Naturvermittlungsangebote speziell für SchülerInnen und Jugendliche weiter auszubauen. Die Anlage und ihre Gestaltung folgt der Überzeugung, dass Lernen im Erleben erfolgt. Das Wildkatzen Camp und seine Außenräume, die einen langsamen und sanften Übergang zum Nationalparkwald schaffen, ermöglichen Kindern und Jugendlichen eben dieses Erleben bei einem mehrtägigen Aufenthalt.

Entsprechend der Österreichischen Nationalpark-Strategie (2010) sind die Nationalparks Kompetenzzentren für Naturvermittlung und Umweltbildung auf höchstem pädagogisch-didaktischem Niveau und dienen als Katalysator und Ansporn für die Nachhaltigkeit der regionalen Entwicklung. Als Ziel wurde definiert: „Jedes Kind in Österreich soll während der Schulzeit mindestens einen Nationalpark besucht haben. Mittelfristig soll jedes Schulkind eine Bildungswoche in einem Nationalpark verbracht haben.“ Um diese Bildungswochen zu ermöglichen wurde eine geeignete Besucherinfrastruktur notwendig.

Eine Machbarkeits- bzw. Vorstudie von Architekt Karl Gruber definierte eine Art Dorfstruktur als Basis für die Anlage. Das dörfliche Ensemble des Büros Maurer & Partner gewann den Realisierungswettbewerb und ermöglicht nun Schulklassen einen naturnahen und erlebnisreichen Aufenthalt im Nationalpark Thayatal.

Die künstlerische Gestaltung der Anlage wurde von Arch. Karl Gruber gemeinsam mit der Graffitikünstlerin Sarah Kupfner, der Tischlerei Maglock und dem Schlosser Franz Wahler ausgeführt. Die Außenanlagen mit Lagerfeuerplätzen, Rückzugs- und Spielräumen und Wegen für die Ranger wurden von Landschaftsarchitekt Gerhard Prähofer dem Gesamtkonzept entsprechend gestaltet. Der Außenraum stellt den Übergang vom „heimeligen“ gemütlichen Innenraum zum „wilden“ aufregenden Nationalparkwald dar.

In einer zweiten Stufe wurde der Randbereich des Waldes in die Gestaltung mit einbezogen und weitere räumliche Elemente zur Vermittlung von Wildnis geschaffen. Unter der federführenden Planung von Arch. Gruber entstanden Baumhaus, Schlafhütte, überdachte Lagerfeuerstelle, Sandmulde usw.n

© Jakob Hofbauer, Architekturbüro Karl Gruber