Symposium »Kunst am Bau in der DDR«

Erbschaft

Katinka Corts
22. januari 2020
Fritz Kühn, »Die Wirtschaft der DDR unter dem Zeichen des Friedens«, 1964, im ehemaligen Staatsratsgebäude, heute »European School of Management and Technology«, Berlin (Foto: BBR / Cordia Schlegelmilch)

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Förderung der Kunst in der sowjetischen Besatzungszone zur sozialistischen Kulturpolitik der ersten Stunde. Einerseits als Bindeglied zwischen Architektur und Stadtgestaltung, andererseits aber auch als Medium zur Vermittlung politischer Inhalte und idealisierter Gesellschaftsbilder. Derlei Kunstwerke fanden sich vor allem in Bauten der Regierung und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), aber auch in sogenannten volkseigenen Betriebe, in Hochschulen und Kulturhäusern. Mit den Jahren kamen auch größere Gestaltungen wie Skulpturen, Brunnen und dekorative Bauelemente hinzu.

Zu den Themen für öffentliche Aufträge zählten der Friede und die Völkerfreundschaft, die Verbundenheit mit der Sowjetunion, der technologische Fortschritt sowie der Aufbau und die Verteidigung der DDR. Die Kunst sollte dem Realismus verpflichtet und damit volksnah und figürlich sein. Viele Künstler*innen folgten der Doktrin, doch parallel zu den gesellschaftspolitischen Veränderungen fand auch ein Wandel hinsichtlich Form und Inhalt der Kunst am Bau statt. Mit der Wiedervereinigung verloren viele DDR-Bauten ihre Funktion; etliche wurden abgebrochen, andere neuer Nutzung zugeführt und vielfach verändert. Die zugehörige Kunst wurde teilweise transloziert, nicht selten aber verschwand sie mit den Bauten.

Während des Symposiums »Kunst am Bau in der DDR« soll dieser Kunstbestand thematisiert und seine Bedeutung für die Kulturgeschichte Deutschlands diskutiert werden. Auf Grundlage der Veranstaltung wird später im Jahr eine Publikation erscheinen.

Symposium, 24. Januar 2020
»Kunst am Bau in der DDR«

Eine Veranstaltung des deutschen Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin
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