Architekturwettbewerbe – bayerisch-österreichischer Austausch

Manuel Pestalozzi
8. 四月 2021
Flagge: Isidor Welti via Wikimedia Commons

Im Zuge des Projekts Interreg, das von der EU gefördert wird und bis 2022 läuft, haben die Bayerische Architektenkammer und die Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen gemeinsam einen intensiven Austausch initiiert. Schulter an Schulter soll unter anderem das Wettbewerbswesen beidseits der Landesgrenze gefördert werden. So soll beispielsweise bis zum Projektende eine gemeinsame Wettbewerbsplattform aufgebaut sein. Außerdem ist eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Thema geplant. Und grundsätzlich möchte man in Bayern und Österreich gemeinsam Strategien zur Pflege und Verbesserung der Baukultur entwickeln. 

Etwa 80 Architekt*innen und Planer*innen beteiligten sich an einem Online-Symposium, das am 18. März stattfand. Es ging dabei weniger um konkrete Maßnahmen als vielmehr darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn eine Umfrage im letzten Winter hatte ergeben, dass Architekturschaffende in Bayern und Österreich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind und sich mit annähernd gleichen Themen beschäftigen. Im Rahmen des Symposiums wurden folgende Fragen besprochen: Welche Themen und Fragen beschäftigen Architekt*innen bei der grenzüberschreitenden Teilnahme an Architekturwettbewerben? Wo benötigen sie Unterstützung? Welche Hindernisse verbauen ihnen Chancen? Wie können Barrieren gemeinsam abgebaut werden?

Grafik: ots.at

Ein Begriff tauchte in den Fachgesprächen wiederholt auf: Netzwerken! Oder wie es ein Teilnehmer treffend formulierte: »Mit dem Reden kommen die Leute zusammen!« Dieser Punkt wurde auch von Heinz Plöderl, dem Vorsitzenden der Sektion ArchitektInnen Oberösterreich und Salzburg, und dem Landschaftsarchitekten Franz Damm, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer, am Ende der Veranstaltung aufgenommen: »Durch das interaktive Format der Veranstaltung ist es uns heute gelungen, einen niederschwelligen Vernetzungszugang für alle Interessierten zu bieten und den Beginn eines grenzüberschreitenden Austausches zu starten. Denn gemeinsam können wir im Architekturwettbewerbswesen mehr bewirken.« 

Das Symposium war also ein gelungener Auftakt. Schön, scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass gemeinsam etwas erreicht werden kann. Nun müssen den Ankündigungen Taten folgen – gerade in für alle belastenden Pandemiezeiten, da Politiker die guten bayerisch-österreichischen Beziehungen mitunter abkühlen lassen. Wünschenswert für die Zukunft wäre etwa ein System, dass gerade jungen Architekturschaffenden bessere Chancen gibt, sich bei offenen Wettbewerben zu beweisen und hernach auch beauftragt zu werden.


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