Photo © W.Pulfer
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Drawing © *neutardschneider architekten
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Gartenhaus 8a

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Location
München, Germany
Year
2010
Architekt
*neutardschneider architekten, München

Der Neubau liegt in einem Wohnviertel im Außenbezirk Münchens, der geprägt ist durch eine lockere Struktur von Ein- und Zweifamilienhäusern. Das Gebäude wurde als Gartenhaus in zweiter Reihe in einen weitläufigen Garten geplant, der sich durch einen mächtigen, alten Baumbestand aus Eichen, Ahorn und Birken auszeichnet und dem Grundstück einen parkähnlichen Charakter verleiht.

Das Gebäude zeigt sich nach außen als ein reduzierter weißer Kubus mit wenigen, präzise platzierten großen Öffnungen. Diese orientieren sich größtenteils nach Süden und Westen hin zu den Baumgruppen des Gartens.

Man nähert sich dem Gebäude parallel der fensterlosen Ostwand, in der sich eine in der Sonne glitzernde zweiflüglige Stahltür befindet. Der Minimalismus der großflächigen weißen Wände verstärkt den Eindruck eines monolithischen Blocks, der direkt aus dem Gelände zu wachsen scheint.

Im Haus angekommen wird die reduzierte Architekturhaltung fortgesetzt. Den Besucher erwarten im zweigeschossigen Eingangsbereich und im offenen Treppenraum, der sich längs der Ostseite des Gebäudes über alle Geschosse zieht, karge unbehandelte Sichtbetonwände und Zementböden. Die Reduktion in der Materialität regt zur bewussten Wahrnehmung der rohen Wände und Decken an und lenkt die Aufmerksamkeit auf die reizvollen Raumschnitte, wie den schmalen, durch alle Geschosse gerade durchlaufenden Treppenraum. Diese Kargheit wird in allen dienenden Bereichen des Gebäudes, wie Fluren, Nassräumen und Treppen dadurch verstärkt, dass sie keinen direkten Außenbezug haben sondern nur über große Oberlichter belichtet werden.

Die eigentlichen Wohnräume behalten zwar einen minimalistischen Charakter bei, zeigen sich aber in Ihrer Materialität wohnlicher. Neben Betonflächen dominieren hier exakt detaillierte weiße Wandelemente und heimisches, massives Eichenholz.

In den Wandflächen sitzen große massive Fensterelemente in Form von tiefen Eichenholzkästen, die gezielte Blicke in den Garten freigeben und durch Ihre Tiefe als Sitzbank dienen. Jedes Element besteht aus einer großen Festverglasung und einem massiven Öffnungselement, ebenfalls aus Eiche. Von außen sind die Fensterelemente verblecht und mit Eisenglimmer beschichtet, das je nach Sonnenstand leicht glitzert. Die Fensterelemente sitzen beinahe außenbündig in der Fassade was den gewünschten kubischen Charakter des Gebäudes nach außen noch verstärkt.

Alle Wohnräume sind nach Süden und Westen angeordnet und öffnen sich über große Fensterelemente in den Garten. Während sich die Räume im Obergeschoss (Elternschlafzimmer und 2 Kinderzimmer) an der Westseite aneinander reihen, erstreckt sich im Erdgeschoss ein einziger großer Wohnraum über die ganze Gebäudelänge.

Durch die Reduktion auf Betonflächen, weiße Flächen und Eichenholz, durch den Verzicht jeglicher überflüssiger Elemente wie Fließen oder Sockelleisten und nicht zuletzt durch eine äußerst präzise Detaillierung aller Einbauten, wie bündig in der Wand liegende Blockzargetüren, bündig in die Wände eingesetzte Schränke, sowie das Weglassen sichtbarer Griffe etc. entsteht eine ruhige und angenehme Atmosphäre im Haus.

Die Qualität des Hauses zeigt sich in der Verwendung von wenigen, hochwertigen und heimischen Materialien sowie dem Streben nach einer „Nicht-Detailierung“.

Auch aus Technischer und Energetischer Sicht zeichnet sich das Gebäude durch einige Punkte aus. Um die reduzierten, hochwertigen Flächen im Inneren möglichst wenig zu stören, gleichzeitig aber ein ideale Wohnklima zu erreichen wurde komplett auf Flächenheizungen in Böden und Betonwänden zurückgegriffen. Besonders in den Nassräumen sorgt dies für wohliges Klima, sind hier doch die üblicherweise kühlen Steinoberflächen angenehm warm. Die Flächenheizungen werden über eine Grundwasserwärmepumpe betrieben.

Zusätzlich zum Heizsystem kommt noch eine Lüftungsanlage zum Zug. Diese bringt durch Erdrohre vortemperierte Luft ins Gebäude und sorgt im Sommer für die nötige Kühlung, im Winter bringt sie vorgewärmte Luft ins Haus. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurden zudem alle Vorkehrungen getroffen auf dem Flachdach eine Solaranlage installieren zu können. Dadurch kann das Gebäude autark und ökologisch funktionieren.

Auf Wunsch des Bauherrn wurde das Erdgeschoss zusätzlich behindertengerecht vorgerüstet. Die Räumlichkeiten des EG sind Rollstuhlgerecht. Des Weiteren kann, ohne großen Aufwand, die Bibliothek zu einem weiteren Badezimmer mit ebenerdiger Dusche etc. umgebaut werden.

Kompetenz VOLA:
Badarmaturen
Küchenarmaturen

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