Vorarlberger Landesbibliothek

Bregenz
Foto © Gustav Willeit
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Architekten
Ludescher + Lutz Architekten
Standort
Fluherstrasse, 6900 Bregenz
Jahr
2022
Bauherrschaft
Land Vorarlberg

Seit 1986 befindet sich die Vorarlberger Landesbibliothek am Fuße des Gebhardsbergs im Areal des ehemaligen Benediktinerklosters St. Gallusstift. Dort entstand in den 1980er Jahren eine der modernsten Bibliotheken Österreichs mit einem großzügigen Freihandbestand und dem repräsentativen Kuppelsaal als Veranstaltungsraum. Über 30 Jahre blieb die Bibliothek architektonisch fast in ihrem Ursprungszustand, obwohl sich Bibliotheken seither in ihrer Nutzung gravierend verändert haben.

Um den neuen Aufgaben gerecht zu werden, die vor allem durch den Einzug der digitalen Medien und massiv verändertes Benutzerverhaltens geprägt sind, wurde die Adaptierung der Eingangs- und Erschließungssituation sowie von Räumlichkeiten in den Geschoßen des Hauptgebäudes erforderlich.
Zentraler Entwurfsgedanke des Projektes der Architekten Ludescher + Lutz war die Verlegung des Haupteingangs und die sich daraus ergebende Öffnung der Bibliothek zur Stadt hin, die Verbindungsspange aus dem Jahre 1985 zwischen dem Schlösschen Babenwohl und dem Hauptgebäude abzubrechen, das Schlösschen mit Grundmauern aus dem 14. Jahrhundert so als eigenständiges Gebäude oberirdisch freizustellen und über einen unterirdischen Verbindungsgang an das Hauptgebäude anzubinden.

Der Haupteingang erfolgt nun von Nordwesten her über den Park und eine dem Haus entsprechende großzügige Freitreppe, die mittig auf den Konventbau (Hauptgebäude) führt. Digitale Informationen auf Bildschirmen ermöglichen es, sowohl außen als auch im Innenbereich Informationen flexibel zu vermitteln. Besonderen Wert wurde von den Projektbeteiligten auf die Funktionalität der neuen Räumlichkeiten gelegt, wobei der historische Charakter der Gebäude gewahrt bleiben soll. Um das besondere Kulturerbe zu erhalten, begleitete das Bundesdenkmalamt von der Planungsphase bis zur Fertigstellung das Projekt.
Im Eingangsbereich und großen Teilen des Erdgeschosses im Hauptgebäude wurden umfassende Umbau- und Adaptierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurde eine moderne Infothek mit Rechercheplätzen, BackOffice Bereiche sowie eine attraktive Kommunikationszone errichtet.

Der Zutritt ins Gebäude und der Zugang zum Kuppelsaal wurde adaptiert und somit die Orientierbarkeit für die Besucherinnen und Besucher deutlich verbessert. Im ersten Obergeschoss des Mitteltraktes entstand ein neuer Lesesaal mit einer verspiegelten Decke, der zum Lernen und Studieren einlädt. Die Wände sind mit Regalen bestückt, die wissenschaftliche Zeitschriften in großer Zahl aufnehmen können. Weiters wurden vier komfortable Gruppenarbeitsräume für kooperatives Lernen in der Kleingruppe eingerichtet, die kostenlos online buchbar und mit WLAN und Smartboards ausgestattet sind. Im Zuge der Umbauarbeiten wurden auch die sanitären Einrichtungen in den Geschossen erneuert und barrierefrei erreichbar ausgeführt.

„Die Fernwirkung und Anordnung der Gebäude in Ihrem alten Baumbestand sprechen die Sprache von Gründerzeit und Jugendstil. Das Ensemble ist mit dem Beginn der Moderne bereits komplett gewesen. Wir versuchen, dieser Stimmung zu entsprechen, indem wir solide Materialien wie Beton, Kalkputz und Massivholz einsetzen, und diese mit einer handwerklichen Arbeit verbinden, wie sie vor dem 2. Weltkrieg noch üblich war. Zeitgemäße Technik und Beleuchtung werden selbstverständlich eingesetzt, jedoch erst in der zweiten Wahrnehmungsebene. Vielleicht gelingt es uns, hier einen Ort zu schaffen, an dem die Zeit langsamer vergeht; Evolution statt Revolution; wertschätzende Weiterentwicklung.

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