Qualitätsvoller Lückenfüller

ao-architekten
29. März 2024
Obwohl das neue Haus in Kufsteins Innenstadt steht, ist die Umgebung vergleichsweise ruhig. (Foto: Günter Richard Wett)
Herr Felder, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Unsere Aufgabe bestand darin, eine Baulücke im dicht bebauten innerstädtischen Bereich Kufsteins mit einem Wohnhaus zu füllen. Trotz dieser Lage handelt es sich um eine eher beruhigte Situation mit geringer Verkehrsfrequenz. So konnten wir die gewünschte Wohnnutzung mit der zusätzlichen Qualität eines begrünten Hofes kombinieren.

Der Neubau verfügt über einen begrünten Hof auf der Südseite. Alle Wohnungen sind zu dieser Gartenzone orientiert. (Foto: Günter Richard Wett)
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Unser wesentlicher Entwurfsansatz bestand in dem Gedanken, der Maßstäblichkeit des vorhandenen Straßenraums zu entsprechen. Es war uns wichtig, den Straßenraum durch unseren neuen Baukörper, der durch verschiedene Einschnitte und Vorsprünge gegliedert wird, zu beleben. Die Öffentlichkeit profitiert von der neuen Arkadensituation, die auf Wunsch der Stadt Kufstein auch bei den benachbarten Gebäuden fortgesetzt werden soll. Süd- und nordseitig vorgelagerte Balkone gliedern die Baukörper und lassen die Fassaden mit den integrierten Blumentrögen zukünftig zu »grünen Fassaden« werden. Sämtliche Wohnungen sind nach Süden orientiert und profitieren damit von der ruhigen Gartenzone.

Detail der Hoffassade mit großen Balkonen (Foto: Günter Richard Wett)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Der Entwurf ging als Siegerprojekt aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervor. So hat die Bauherrschaft erst in der darauffolgenden weiterführenden Planung Einfluss genommen, wobei es hauptsächlich um die Materialisierungen der Ausbauteile ging.

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Nach dem Wettbewerb konnte in Abstimmung mit der Stadt eine Nachverdichtung in Form eines zusätzlichen Vollgeschosses erreicht werden. Der grundsätzliche Gebäudecharakter und die Materialwahl blieben unverändert.

Vorsprünge und Einschnitte gliedern die Straßenfassade. Die Stadt Kufstein wünscht sich, dass die neue Arkadensituation zukünftig in der Nachbarschaft fortgeführt wird. (Foto: Günter Richard Wett)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Aus unserer Sicht lebt das Haus insbesondere von der Kombination der Holzfassadenteile mit den fassadengestaltenden Betonfertigteilen – also den Lisenen auf der Straßenseite sowie den Balkonplatten und Balkontrennwände auf der Hofseite. 

Lageplan (© ao-architekten)
Grundriss 2. Obergeschoss (© ao-architekten)
Querschnitt (© ao-architekten)
Bauwerk
Wohnanlage Hofgasse
 
Standort
Hofgasse 3, 6330 Kufstein
 
Nutzung
Wohnanlage
 
Auftragsart
Wettbewerb, 1. Preis
 
Bauherrschaft
BHG-Installationen GmbH & Co KG, Kufstein
 
Architektur
ao-architekten ZT-GmbH, 6020 Innsbruck
 
Bauleitung
line + concept 06 GmbH, Wörgl
Ing. Mag.(FH) Martin Heubacher
 
Fertigstellung
2023
 
Fotos
Günter Richard Wett, Innsbruck

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