Am Erdberger Mais wächst Wiens Skyline

Ulf Meyer
22. Juni 2023
Der Helio-Turm ist Teil eines Ensembles aus drei Wohnhochhäusern. (Foto: © Hertha Hurnaus)

Das Erdberger Mais im 3. Bezirk ist derzeit eines der größten Entwicklungsgebiete Wiens. Noch ist das Gelände mit den bekannten Gasometern gewerblich geprägt, doch das wird sich Zug um Zug ändern. Das einheimische Büro BEHF Architects hat zusammen mit zwei weiteren im ersten kooperativen Verfahren der Stadt Wien das städtebauliche Leitbild für die Gegend zwischen der Süd-Ost-Tangente und den Gasometern erarbeitet. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt wurden die zukünftigen Qualitäten des Quartiers definiert. Ziel ist der Aufbau eines dichten Stadtviertels mit hoher Lebensqualität. Das Zentrum soll dabei ein Ensemble aus drei Wohnhochhäusern bilden. Verbunden werden diese durch eine sogenannte Fahrradarkade mit Abstellplätzen für 2000 Fahrräder. Das Dach der Arkade ist dabei begehbar. Dort befindet sich auch eine Laufstrecke. Geboten wird außerdem eine Abfolge von öffentlichen Platzräumen zwischen den Türmen. 

Einen Turm haben BEHF Architects selbst entworfen, er heißt Helio – nach Helios, dem griechischen Gott der Sonne. Bauherrin des 2022 fertiggestellten Hochhauses ist das Immobilienunternehmen Buwog. Die beiden Nachbartürme stammen von den Büros Rüdiger Lainer + Partner beziehungsweise Studio Vlay Streeruwitz. Sie wurden nach dem Helio-Turm im Frühjahr dieses Jahres fertiggestellt.

Die Hochhäuser sind verbunden durch eine Arkade mit Abstellplätzen für 2000 Fahrräder. Zwischen den Türmen wurden verschiedene öffentliche Platzräume geschaffen. (Foto: © Hertha Hurnaus)
Blick in das repräsentative Foyer des Helio-Hochhauses, dessen Wände mit Marmor verkleidet sind. (Foto: © Hertha Hurnaus)

Im Sockel des neuen Hochhauses wurden Räumlichkeit für Sport und Freizeit sowie Läden untergebracht. Oberhalb des dreigeschossigen Sockels ragt der Helio-Turm mit schlanker Silhouette empor. Seine großflächig verglaste Fassade ist mit hellen Sichtbeton-Elementen gegliedert. Sie wurden sandgestrahlt.

Im Inneren befinden sich insgesamt 401 Wohnungen mit einem bis vier Zimmern. Die unterschiedlichen Größen sollen Mieter*innen in verschiedenen Lebenssituationen ansprechen. Die Einheiten verfügen über Loggien und Balkone, die je nach Lage Ausblicke bis zur Innenstadt, über die bewaldete Praterinsel hinweg oder bis zum Leithagebirge bieten. Sie befinden sich geschützt im Fassadenzwischenraum und sind so das ganze Jahr über nutzbar. Die äußere Glasschicht der Fassade lässt sich öffnen.

Die Loggien sind bis zu 3,6 Meter tief – genug Platz zum Aufstellen von Liegestühlen und Pflanzen. (Foto: © Hertha Hurnaus)
Lageplan (© BEHF Architects)
Grundriss Erdgeschoss (© BEHF Architects)
Grundriss 1. Obergeschoss (© BEHF Architects)
Grundriss 3. Obergeschoss (© BEHF Architects)
Grundriss Regelgeschoss (© BEHF Architects)
Schnitte (© BEHF Architects)

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