Corona: Europas Architekt*innen befürchten große Umsatzeinbußen

Manuel Pestalozzi, Elias Baumgarten
2. April 2020
Wie groß ist der Anteil der europäischen Architekt*innen aktuell, die Umsatzeinbußen in Folge der Corona-Pandemie erwarten? (Grafik © BauInfoConsult)

Für das europäische Architektenbarometer wurden im ersten Quartal 2020 rund 900 Architekt*innen aus acht europäischen Staaten zu ihrer Umsatz- und Auftragssituation befragt. Speziell in Erfahrung gebracht wurde auch, ob negative Effekte in Folge der Ausbreitung des neuen Coronavirus befürchtet werden. Daten aus Österreich liegen leider nicht vor. Gespräche mit österreichischen Büros in den letzten Tagen zeigen uns jedoch, dass auch hierzulande erhebliche Einbußen erwartet werden.

Seit dem 13. März ist der Pessimismus bei ausländischen Kolleg*innen überall deutlich gewachsen. In Deutschland und Frankreich blicken Architekt*innen noch am vergleichsweise positivsten in die Zukunft. Möglich, dass die in diesen Ländern von den jeweiligen Regierungen ergriffenen Maßnahmen und Konjunkturhilfen am ehesten zuversichtlich stimmen. Außerdem erlebte die Bauwirtschaft gerade in Deutschland bis zur Krise einen Boom, die Auftragspolster und Umsatzreserven wirken sich zunächst beruhigend aus. Eine wichtige Wirkung dürfte dort ferner von der Tatsache ausgehen, dass im Gegensatz zu einigen anderen Ländern die Bautätigkeit nicht vollständig ruht. 

Am schlimmsten sind die Befürchtungen derweil in den am härtesten getroffenen Ländern Spanien und Italien. Hier werden drastische Einbrüche erwartet. Sollte sich dies bewahrheiten, sind dort viele Existenzen akut bedroht – zumal gerade unsere italienischen Kolleg*innen schon vor dem Corona-Ausbruch wirtschaftlich schwer zu kämpfen hatten.

Wichtig zu notieren ist, dass es sich bei den Daten um eine Momentaufnahme handelt. Die Lage ist augenblicklich sehr dynamisch. Die weitere Entwicklung hängt davon ab, wie rasch und in welchem Umfang die Maßnahmen zurückgenommen werden, die zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus ergriffen wurden. 

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