Feierlicher Spatenstich zum Bildungscampus Oberwart

Manuel Pestalozzi
29. September 2023
Der Unterricht wird in Clustern aus mehreren Klassen erfolgen. Ein »Marktplatz« ermöglicht dabei in jeder Einheit den Kontakt der Kinder über Klassengrenzen hinweg. Dieses Konzept entspricht aktuellen pädagogischen Erkenntnissen. (Visualisierung: © Franz&Sue)

Der Bildungscampus Oberwart entsteht neben der Europäischen Mittelschule und gliedert sich gut in die umgebende Bebauung entlang der Schulgasse auf der rechten Seite der Pinka ein. Entworfen wurde der Neubau vom Team des Wiener Büros Franz&Sue. Organisiert ist das Bauwerk um die Aula im Erdgeschoss der Volks- und Musikschule. Zudem zeichnet sich der Entwurf durch raumhohe Fenster und eine von gesimsartigen Bändern gegliederte Holzfassaden aus. 

Die Volksschule wird, wie es derzeit vielfach üblich ist, in Clustern organisiert. Die Einheiten bestehen dabei aus je drei Klassen, die so angeordnet sind, dass sie von zwei Seiten Tageslicht erhalten. Ein zentral gelegener Raum bildet als eine Art »Marktplatz« das soziale und räumliche Herzstück eines jeden Clusters. Zwischen den Klassenzimmern werden außerdem immer zwei Räume für differenzierten Unterricht angeordnet. Teil des Clusters ist außerdem stets ein »Lernteamraum«, der als Aufenthaltsbereich für die Lehrer*innen dient und ihnen die unmittelbare Vorbereitung auf den Unterricht ermöglicht. Dort werden auch die Lehrmittel gelagert. Ferner verfügt jeder Clusterbereich über eine eigene Garderobe.

Die Fassaden des neuen Bildungsbaus bestehen aus Holz. (Visualisierung: © Franz&Sue)

Das Burgenland und die Stadtgemeinde Oberwart finanzieren das Projekt gemeinsam, umgesetzt wird es von der PEB (Projektentwicklung Burgenland). Das Land greife auf ein Sonderbudget zurück, damit der Neubau realisiert werden könne, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) anlässlich des Spatenstichs. »Es wird mit Unterstützung des Landes ein Vorzeigeprojekt nach letztem Stand baulicher und pädagogischer Erkenntnisse gebaut. Wir nutzen hier alle finanziellen Möglichkeiten, um den Volkschulkindern auch künftig die besten Bildungschancen zu ermöglichen.«

Ingesamt übernimmt das Land ein Drittel der Baukosten. Man habe eine sogenannte Sonderfinanzierungsvoranschlagsstelle ins Leben gerufen, erklärte Doskozil weiter, dergleichen habe es vorher noch nie gegeben. Damit wolle man die Gemeinden künftig bei überregionalen Projekten unterstützen, um Vorhaben wie den Schulcampus in Oberwart zu realisieren. Das neue Schulhaus mit einer Nutzfläche von rund 8'500 Quadratmetern soll Ende September 2025 bezugsfertig sein.

Grundriss Erdgeschoss (© Franz&Sue)

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