Inflation verunmöglicht verlässliche Angaben zu den Kosten des Wiener U-Bahn-Ausbaus

Manuel Pestalozzi
7. September 2023
Die Verlängerung der Wiener U-Bahn-Linien U2 und U5 ist ein Milliardenprojekt. Das Vorhaben soll jedoch dem Umweltschutz zugutekommen. Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke posiert hier anlässlich des Beginns des Tunnelbaus beim Frankhplatz mit Vertreter*innen der Wiener Linien. (Foto: © David Bohmann)

Der laufende Ausbau der Wiener U-Bahn-Linien U2 und U5 ist ein Mammutprojekt: Insgesamt 11 Kilometer neue Tunnel sollen gegraben werden, zudem entstehen nicht weniger als 12 neue Stationen. Doch für die Stadträte Ulli Sima und Peter Hanke (beide SPÖ) ist das Vorhaben »das größte Umweltschutzprojekt« der Stadt, wie sie Ende August im Zuge einer Pressekonferenz nochmals betonten. Nach erfolgreicher Beendigung der Bauarbeiten wird die U5 zwischen Karlsplatz und Hernals verkehren und die U2 die Seestadt Aspern im Nordosten der Hauptstadt mit dem Wienerberg im Süden verbinden. 

Mit Ende des Jahres 2026 wird die U5 zunächst bis zur temporären Endstation Frankhplatz fahren. Die U2 wird bis 2028 bis zum Matzleinsdorfer Platz ausgebaut. Danach sieht eine weitere Bauetappe die Verlängerung bis zum Wienerberg vor. Dieser neue Abschnitt wird noch einmal 2,2 Kilometer lang sein und die Stationen Gußriegelstraße und Wienerberg umfassen. Der Süden der Stadt wird hernach wesentlich besser ans Zentrum angebunden sein – rund 17'000 Menschen sollen von den Baumaßnahmen profitieren.

Die Linie U2 wird zunächst bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert. In einem zweiten Abschnitt wird sie ab 2028 bis zum Wienerberg gezogen. (Plan: © Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung)

Die Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Wien hat die Projektarbeiten für diese zweite Baustufe nun abgeschlossen. Für die Detailplanung und Durchführung der Erweiterung sind nun die Wiener Linien verantwortlich.

Der Stopp bei der Gußriegelstraße soll auf Höhe des Fortunaparks zwischen Inzersdorfer Straße und Hardtmuthgasse angeordnet werden. Die Station Wienerberg unterdessen wird beim Gebäude der Österreichischen Gesundheitskasse errichtet. Die Stationszugänge sind in der Wienerbergstraße und der Carl-Appel-Straße vorgesehen. Die neuen Haltestellen sollen gemäß dem Wunsch nach einem durchgehenden Liniendesigns ebenfalls nach dem Konzept realisiert werden, das von den Siegern eines Architekturwettbewerbs im Jahr 2000 erarbeitet wurde. Damals war entschieden worden, dass Paul Katzberger (1921–2014) für die Hoch-, Gerhard Moßburger für die Tiefstationen zuständig ist. Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima versprach unterdessen, man werde sich auch mit der Umgebung der neuen Haltestellen befassen: »Natürlich sorgen wir im Umfeld der Stationen auch für umfassende Begrünung und eine hohe Aufenthaltsqualität.«

Noch keine genauen Angaben gibt es weiterhin zu den Kosten des Bauabschnitts. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aufgrund der Inflation keine zuverlässigen Aussagen hierzu treffen, so Finanzstadtrat Peter Hanke. Er ließ jedoch bereits durchblicken, dass es Nachverhandlungen mit dem Bund brauchen wird. Diese sind bereits vertraglich vorgesehen, sollte die Teuerung über einen Zeitraum von drei Jahren höher als 2,5 Prozent liegen.

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